
EIN PODCAST VON
Konrad Isernhagen
REGIE Stefan Filipiak
MODERATION Barbara Klee-Reiter
SPRECHER*INNEN
Franziska Isernhagen
Angelika Isernhagen
Stefan Filipiak
Axel Schmidt
Folge 2
September 2022
Rausch als Waffe
Folge 2 Rausch als Waffe
Es ist unfassbar, aber in Europa ist wieder Krieg. Dies gibt unserer Podcastfolge „Rausch als Waffe“ eine ungeplante nicht vorhergesehene Aktualität. Rauschmittel zur Steigerung des Durchhaltevermögens und der Aggressivität von Kämpfenden oder zur Unterdrückung von Angst und Panik sind immer wieder eingesetzt worden. Als „Belohnung“ nach der gewonnenen Schlacht und umgekehrt zur „Linderung“ von Kriegstraumata haben Drogen ihre fatale Funktion. Weiterhin sollen in dieser Folge Schlaglichter auf die Rollen von Kunst bei Krieg und Gewaltherrschaft geworfen werden, die durchaus zwiespältig sind. Da gibt es die „heroischen“ Schlachtenbilder und andererseits z. B. das tief beeindruckende Gemälde Guernica von Pablo Picasso. In der Musik entsteht ein eigenes Genre – die „battaglia“, in der musikalisch Schlachten gezeichnet werden. Mit Militärmärschen wird Musik funktionalisiert, andererseits haben wir alle schon Friedenslieder gesungen – von „Da pacem domine“ bis „All we are saying is give peace a chance“, und wir kennen tief berührende Friedensapelle von Heinrich Schütz bis Benjamin Britten. Ähnliches gilt für die Literatur: Fragwürdigen „Heldenmut“ feiernde Schriften sowie flammende Friedensapelle und-gedichte.
Wir werden Ausschnitte aus Kompositionen unterschiedlicher Epochen spielen, und wir werden entsprechende Literatur rezitieren. Damit wollen wir im Kontext von Rausch und Sucht das Trauma von Krieg und Gewaltherrschaft thematisieren, im Sinne von Bertha von Suttner: „Die Waffen nieder!“

Literatur
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (*um 1622; † 1676): Der abenteuerliche
Simplicissimus (1668), Die Andere Bibliothek, ISBN: 978-3847720195
Erich Mühsam (*06.04-1878; † 10.07.1934): An die Soldaten, in: Brennende Erde, Verse
eines Kämpfers, 1920, Kurt Wolff Verlag
Swetlana Alexijewitsch (*1948): Second Hand – Zeit (2013), Hanser, ISBN 978-3-446-24150-
3, Übersetzung Ganna-Maria Braungardt
Ernst Jünger (*1895; †1998 ): In Stahlgewittern (1920), Klett-Cotta 3. Druckaufl. 2021,
ISBN: 978-3-608-96070-9
Georg Trakl (*1887; †1914): Grodek( 1914), in: Sämtliche Gedichte, Insel Taschenbuch, Berlin
2014, ISBN-10: 3458360379
Lew Tolstoi (*1828; † 20.11.1910): Krieg und Frieden (1968), Hanser, ISBN 978-3-446-23575-
5, Übersetzung Barbara Conrad
Snorri Sturluson (1179–1241): Heimskringla: Sagen der nordischen Könige, marix Verlag,
ISBN-10: 3865390846
https://www.christian-raetsch.de/Artikel/Artikel/Urbock-oder-echtes-Bier.html
Adam Zamoyski (2004): 1812 – Napoleons Feldzug in Russland, dtv, ISBN 078-3-423-34811-9
Weckmittelerlass in: Norman Ohler (2015): Der totale Rausch Drogen im Dritten Reich,
Kiepenheuer & Witsch, ISBN 978-3-462-05035-6
Heinrich Böll (*1917; † 1985): Briefe aus dem Krieg 1939 – 1945 (2001), Kiepenheuer & Witsch,
ISBN 3-462-03022-1
Ingeborg Bachmann (*1926; † 1973): Malina (1971), Suhrkamp, ISBN 978-3-518-37141-1
Anna Seghers ((*1900; † 1983): Das siebte Kreuz (1942), Aufbau Verlag, ISBN 978-3-351-03603-4
Bonengel, T. (2014): „A nice mellow war“? Drogen im Vietnamkrieg 1965-1973,
https://www.academia.edu/28117945/Drogen_im_Vietnamkrieg_Drugs_in_the_Vietnam_W
ar_Paper_in_German_
Robins, L.; Davis, D.; Goodwin, D. (1973): Drug Use By U.S. Army Enlisted Men in Vietnam: A
Follow Up on Their Return Home. American Journal of Epidemiology, Volume 99, Issue 4,
Pages 235–249, https://doi.org/10.1093/oxfordjournals.aje.a121608

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