EIN PODCAST VON
Konrad Isernhagen

REGIE Stefan Filipiak

MODERATION Barbara Klee-Reiter

SPRECHER*INNEN
Franziska Isernhagen
Angelika Isernhagen
Stefan Filipiak
Axel Schmidt

Folge 3

november 2022

Bacchanal – die Bacchusorgien

Folge 3 Bacchanal - die Bacchusorgien

von MOHNBLÜTEN

Lust und Rausch sollen in dieser Folge gefeiert und der Weingott Bacchus gewürdigt werden. In Anlehnung an die antiken Bacchus-Orgien findet sich mit der Genrebezeichnung „Bacchanale“ ein Begriff für die musikalische oder bildnerische Darstellung einer wilden, ausschweifenden Szene, in der Rausch und Erotik vorherrschen. Literaten haben skandalumwitterte Werke geschrieben, die zu Weltliteratur wurden. Aber meist ist der Blick der Kunst auf die Bacchanalien eher zwiespältig – einerseits wurden diese Feste als Zeichen überschäumender Lebensfreude dargestellt, andererseits wurden sie als verdammenswerte orgiastische Exzesse gesehen.

Den Malern wiederum hat der Verweis auf antike Mysterien die Möglichkeit geboten, explizit erotische Werke zu produzieren, ohne in den Verdacht der Ungehörigkeit zu geraten.

Die Spannung zwischen vorgeblicher verdammenswerter Sündhaftigkeit und ausgelassener Lebensfreude spiegelt sich auch in der Musik. Durch die ungezügelte Tanzbarkeit der Musik bekommt die erotische Komponente ihren musikalischen Ausdruck. Dieses Genre hat Komponierende aus unterschiedlichen Epochen fasziniert.

Literatur


Carmina Burana, In taberna quando sumus: Die Lieder der Benediktbeurer Handschrift. dtv
2063, München 1979. Textsammlung in der Reihenfolge der Carl Orff-Fassung von 1937 mit
neuer Übersetzung erstellt von Martin Schlu, 2002/2007,
https://www.martinschlu.de/kulturgeschichte/mittelalter/spaetmittelalter/carminaburana/
start.htm

Honoré de Balzac (*1799; †1850), Das Chagrinleder (1831), Edition Holzinger, ISBN-10 :
1530100968

Titus Livius (* wohl 59 v. Chr.; † um 17 n. Chr.): Ab urbe condita (zwischen 27 und 24 v. Chr.
bis nach 14 n. Chr.), Von der Gründung der Stadt an, marixverlag Wiesbaden 2009,

W. S. Burroughs (*1914; † 1997): Naked Lunch (1959), Nagel & Kimche Verlag,
ISBN-10:
3312004276

Antoine de Saint-Exupéry (*1900; † 1944): Der kleine Prinz (1943), Nikol- Verlag, ISBN-10:
3868203516

Longos (Leben unbekannt): Daphnis und Chloe (wahrscheinlich Ende des 2. Jahrhunderts
n. Chr.), tredition ISBN-10: 3842414099

Adolf Wölfli (*1864; † 1930): «oGrad °/ooo: Entbrantt von Liebes,=Flammen», Gedichte
(1908/09), Fischer Taschenbuch, ISBN 3-596-13012-3

Patrick Süskind (*1949): Das Parfum (1985), Diogenes, ISBN 3 257 01678 6

Musik

Carl Orff (*; †1982): In Taberna quando sumus aus der Carmina burana, Cleveland Orchestra and
Chorus and Boys Choir, Michael Tilson Thomas, CBS Records

Thomas Tallis (* um 1505; †1585): Spem in alium, Peter Phillips & The Tallis Scholars, Label Gimell

Henry Purcell (*1659 (?); †1695): Dance of Bacchanals The English Concert, Trevor Pinnock,
Album: Dioclesian complete, Collegium musicum 90, Richard Hickox, Label Chandros

Camille Saint-Saens (*1835; †1921): Samson et Dalila, Bacchanale, Symphonieorchester des
Bayerischen Rundfunks, Sir Colin Davis, Digital Classics

Jaques Ibert (*1890; †1962): Bacchanale, Lamoureux Concerts Orchestra, Yutaka Sado, Label Naxos

Maurice Ravel (*1875; †1937): Daphnis et Chloé, Teil III, Bachanale, Tonhalle Orchester Zürich, Lionel
Bringuier, Zürcher Sing-Akademie, Tim Brown, Deutsche Grammophon

John Cage (*1912; †1992): Bacchanale, Susanne Kessel piano, aus dem Album Into silence, Label
Obst- Musik, https://obst-music.com/

Thomas Ravenscroft (*um 1582 oder 1593; †um 1635): Toss the pot, Colonial Revelers, Album
„Down Among the Dead Men“

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