Folge 4

APRIL 2023

COCKTAILS

Bei dem Begriff Cocktail denken wir vielleicht an eine intime Baratmosphäre mit einem köstlichen alkoholischen Mixgetränk vor uns auf der Theke, an jazzige Musik im Hintergrund und eventuell an einen lockeren Flirt. Aber das Wort Cocktail ist durchaus doppeldeutig. Während bei den klassischen Cocktails aus den einschlägigen Barbüchern die Süße des Getränks oft den Alkoholgehalt überdeckt, gibt es Mixturen und Elixiere, bei denen die psychotrope Wirkung im Vordergrund steht. Manche dieser Mixturen wurden zunächst als Heilmittel eingesetzt, wie z. B. die Opiumzubereitung des Arztes Paracelsus, zunächst als „Stein der Unsterblichkeit“ angepriesen und später besonders in der Romantik als „Laudanum“ zunehmend als Rauschmittel und als Zugang zu den unbewussten Zwischenwelten und manchmal zum Suizid genutzt.

Lebensgefährlich werden Cocktails als Mischung diverser sog. „harter Drogen“ wie Heroin und Kokain. Heutzutage gibt es kaum noch Drogenabhängige, die eine einzige Substanz gebrauchen, die Regel ist der Mischkonsum, der besonders riskant und zerstörerisch ist.

Und zu guter Letzt sind dann noch die geheimen Elixiere mit uns unbekannten Rezepturen zu nennen. Vielleicht existieren diese auch nur in der Fantasie der Literaten, die sie beschrieben haben, aber auch diese Cocktails sollen den Weg ins Unterbewusstsein bahnen.

Diesen Aspekten wollen wir uns in dieser Folge unseres Podcasts Mohnblüten widmen. Musik und Literatur haben einiges zu diesen Themen zu bieten, so dass wir unseren Hörer*innen eine spannende, abwechslungsreiche, fachkundige und unterhaltsame Folge präsentieren werden.

 

Literatur

Johann Wolfgang von Goethe (*1749; † 22. März 1832): Faust, Der Tragödie erster Teil,
Nacht, C. H. Beck
ISBN 978-3-406-30787-4

Charles Baudelaire (*1821; † 1867): Das Gift in: Die Blumen des Bösen,
http://www.zeno.org/Literatur/M/Baudelaire,+Charles/Lyrik/Die+Blumen+des+B
%C3%B6sen+(Auswahl)/Spleen+und+Ideal/Das+Gift

Thomas de Quincey (*1785; † 1859): Bekenntnisse eines englischen Opiumessers, Anaconda
ISBN 078-3-7306-0727-5

Arthur Rimbaud (*1854; †1891): Das trunkene Schiff, Insel Verlag,
ISBN 978-3458193005

Ernest Hemingway (*1899; † 1961): Inseln im Strom, Rowohlt,
ISBN: 978-3499226076

E. T. A. Hoffmann (*1776; † 1822): Die Elixiere des Teufels, dtv,
ISBN 978-3423123778

Hermann Hesse (*1877; † 1962): Der Steppenwolf, Bibliothek Suhrkamp,
ISBN 9783518018699

Malcolm Lowry (*1909; † 1957): Unter dem Vulkan, Rowohlt, ISBN 978-3-499-13510-1


Musik

Nr. 1: Charles Gounod (*1818; † 1893): Faust, Introduction,
Orchestre de l’Opéra national de Paris, André Cluytens, Label Plg Classics (Warner)

Nr. 2: Charles Gounod: Ave Maria, Johann Sebastian Bach; Yo-Yo Ma, Bobby McFerrin,
CD Hush, Label Sony

Nr. 3: Hector Berlioz (*1803; † 8. März 1869): Symphonie fantastique, 4. Satz, Marche au supplice:
Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle, Label EMI Classics

Nr. 4: Hector Berlioz: Symphonie fantastique 5. Satz Dies irae,
Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle, Label EMI Classics

Nr. 5: Julius Eastman (*1940; †1990): Femenine, S.E.M Ensemble, (1974 live recording),
Label: frozen reeds

Nr. 6: Julius Eastman: Gay Guerrilla, part 1, Arr. Jace Clayton, Label Newamsterdamrecords

Nr. 7: E. T. A. Hoffmann (*1776; † 1822): Harfenquintett C – moll, 2. Satz Adagio, Isabelle Moretti,
Parisii Quartett, Label: CPO

Nr. 8: Olga Neuwirth (*1968): Lost highway, Stay put killer, Libretto von Elfriede Jelinek nach dem
Film von David Lynch, Constance Hauman, Georg Nigl, Andrew Watts, Kai Wessel, David Moss,
Vincent Crowly, IEM Graz, Klangforum Wien, Johannes Kalitzke, Label Kairos

Nr. 9: Orlando di Lasso (* 1532; † 1594): Fertur in Conviviis, Kammerchor Naumur, La Fenice, Jean
Tubéry, Label Ricercar

Sie wollen keine Folge mehr verpassen? Schicken Sie eine Email an podcast@mohnblueten.com, um in den Mail-Verteiler aufgenommen zu werden.

CONTACT

podcast@mohnblueten.com

DONATE

IBAN: DE 20 1203 0000 1033 4454 36